Drei Fragen an Marcel Fortwingel

29. April 2024

"Drei Fragen an..." ist ein Format des regelmäßig erscheinenden Newsletters für Startup & Entrepreneurship an der Universität Stuttgart. Hier stellen sich Akteure aus dem Ökosystem der Universität Stuttgart vor, berichten von ihren Erfahrungen mit dem Thema "Startup und Entrepreneurship" und verraten Tipps für Gründungsinteressierte.
[Bild: Marcel Fortwingel]

1. Bitte stelle dich und deine momentane Tätigkeit kurz vor.

Hi, ich bin Marcel und seit Mitte Dezember verstärke ich das Team des Transfercenters. Dabei habe ich 2 Arbeitsschwerpunkte: Einerseits leite ich die strategische Kommunikation im kürzlich gestarteten „Female Accelerator“ – einem Förderprogramm, das insbesondere auf Gründerinnen ausgerichtet ist und die Sichtbarkeit von Female Start-ups in den Fokus rücken und gezielte Unterstützungsbedarfe für Gründerinnen identifizieren soll. Andererseits werde ich künftig das Thema Start-up Coaching an der Uni Stuttgart unterstützen. Das passt super, da ich selbst Mitgründer des Food Start-ups „kernique“ bin und leidenschaftlich gerne andere Gründerinnen und Gründer dabei unterstütze, mit Freude und Authentizität ihren eigenen Gründungsweg zu gehen.

2. Wie bist du zum Thema „Entrepreneurship“ gekommen?

Ich durfte mich schon vor einigen Jahren mit dem Thema Entrepreneurship beschäftigen: Zunächst während meiner Arbeit am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, bei der ich mich mit den Themen Corporate Start-ups und Frugal Innovation beschäftigt habe und später am Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement an der Uni Stuttgart. Aber so richtig ging das Ganze mit meiner eigenen Gründung eines Food Start-ups für zuckerarme Snacks mit sozial-ökologischem Impact los. Ich kann gar nicht mehr mitzählen, wie viele Auf und Abs wir hatten und wie viele Herausforderungen es auch jetzt gerade zu meistern gibt. Diese Mischung aus Theorie und Praxis passt super, um auch anderen Gründerinnen und Gründern zu helfen und das Team im Transfercenter sowie die Studierenden der Uni Stuttgart bestmöglich zu unterstützen.

3. Welchen Tipp würdest du gründungsbegeisterten Studierenden mitgeben, die sich im Moment überlegen zu gründen oder bereits erste Schritte in Richtung Selbstständigkeit unternommen haben?

Da fallen mir gleich zwei wichtige Dinge ein, die ich gerne allen Gründungsbegeisterten mitgeben möchte: Erstens, Leidenschaft schlägt Fachwissen!

Damit meine ich, dass sich jeder und jede mit etwas Fleiß das nötige – äußere – Fachwissen für einen Bereich aneignen kann. Die Leidenschaft und Motivation finden sich jedoch in unserem Inneren und tragen uns durch die manchmal sehr anstrengenden Zeiten. Deshalb sind sie viel entscheidender für langfristigen Erfolg. Mein Tipp ist also, sich nicht abschrecken zu lassen, wenn man vielleicht keinen Studienbackground beim Wunschthema hat und trotzdem einfach loszulegen. Ich selbst habe Soziologie studiert und komme nicht aus dem Lebensmittelbereich. Das ist aber kein Hindernis, sondern nur zusätzlicher Ansporn!

Und zweitens: Die meisten Gründerinnen und Gründer scheitern nicht, weil sie zu viele Fehler machen, sondern weil sie zu wenige machen!

In unserer Gesellschaft ist Scheitern verpönt und wird oft mit Versagen gleichgesetzt. Das ist absoluter Schwachsinn! Wir alle dürfen die Angst vor Fehlern verlieren und erkennen, welche wertvollen Learnings wir aus Fehlern ziehen können. Fehler zu machen ist ein wichtiger und unumgänglicher Schritt auf dem Weg zum Erfolg und wie sagt ein buddhistisches Sprichwort so schön: Ein Fehler ist erst dann ein Fehler, wenn man ihn ein zweites Mal macht. Also, habt keine Angst, Fehler zu machen, sondern freut Euch darauf und nehmt achtsam wahr, was sie Euch lehren möchten.

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Hanna Dewes

 

Wiss. Mitarbeiterin

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